„Such dir einen schönen Stern am Himmel“ mit Nina und Karl-Heinz Zacher.
Nina hatte 2015 Kontakt mit mir aufgenommen, da sie den Wunsch hatte, aus ihren vielen Aufzeichnungen ein Buch zu veröffentlichen. Nina schrieb dazu auf Facebook:
„Wie viele von euch bereits wissen, plante ich mein Buch noch fertig zustellen, leider fehlt mir dazu schon oft die Kraft und durch die Unfähigkeit noch selbstständig zu schreiben, der zunehmenden Anstrengung beim Sprechen erklären sich mein weiteren Probleme schon fast von selbst. Irgendwie schaffe ich es einfach nicht mehr. Die Autorin Dorothea Seitz (Nana, der Tod trägt Pink) bot mir vor einigen Monaten ihre Hilfe an, aber durch die zunehmende Heimtücke meines körperlichen Verfalles erlag mein wacher Geist der naiven Hoffnung, es doch trotz des Fortschreitens meiner schrecklichen Lähmungserscheinungen noch irgendwie selbst zu schaffen. Auch durch die diversen anderer, sehr zeitaufwendiger Projekte um ALS in der Bevölkerung bekannter zu machen, die mir sehr wichtig waren, habe ich, zumindest was mein Buch betrifft, kostbare Zeit verloren. In den letzte Wochen schrieb ich deshalb leicht „übermütig“ mit Dorothea mit dem Wunsch doch noch evt. ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch wenn mir gleich klar war, meine Zeit reicht nicht mehr, meine Kraft ist schon längst verbraucht.
Anschließend lud ich mir ihr aktuelles Buch „Der Reisebegleiter für den letzten Weg“ als iBook auf mein Handy…. und war begeistert, was sie über das Thema Tod …. ÜBRIGENS : Das Thema das uns früher oder später ALLE betrifft, aber über das leider offen gesagt die meisten von Euch garnichts oder jedenfalls weniger als über die Funktionen ihres Handys wissen und somit natürlich total überfordert und hilflos sind, wenn er dann mal in der Familie oder im Freundeskreis „plötzlich“ an die Tür klopft, mit den unterschiedlichsten Personen zusammen getragen hat. Besonders hat mir gefallen, dass Dorothea schrieb, dass der Tod in unsere Gesellschaft nicht mehr zum Leben gehört, sondern wie viele ganz natürliche Prozesse in unserer heutigen Zeit an „Problemlöser“ (Heime, Hospize ….“Spezialisten“ etc.) delegiert werden, aus Angst „es nicht selbst zu schaffen“, oder sich nicht damit beschäftigen zu wollten. Ich finde das muss sich unbedingt ändern, weil es doch so wichtig ist, in dieser ausweglosen Situation liebevoll und würdevoll begleitet zu werden. Das wünscht sich doch insgeheim jeder, wenn es soweit ist.“
Leider schaffte es Nina tatsächlich nicht mehr, selbst das Buch fertigzustellen, doch Karl-Heinz nahm kurz nach Ninas Tod Kontakt mit mir auf und löst nun das Versprechen, das er seiner Frau gegeben hat, ein.
Karl-Heinz Zacher ist darüberhinaus Gründer der Stiftung face-ALS, die sich der Erforschung dieser Erkrankung gewidmet hat.
„Der Reisebegleiter für den letzten Weg“ (2015). Das Buch, das Nina in ihrem Post erwähnt, war ein Spin-off des Themenkomplexes, der Barbara und mir bei all den „Nana“- Lesungen und Diskussionsrunden immer wieder begegnet: Wie geht daseigentlich mit dem Sterben?
Professor Dr. Dr. Berend Feddersen, der als Palliativmediziner auch Nanas Sterben zu Hause begleitete, beantwortet in seiner unkonventionellen und pragmatischen Art Fragen, die uns alle bewegen, die wir aber oft nicht zu stellen wagen. Ergänzend erzählen Menschen, die palliativ betreut werden, professionelle Sterbebegleiter, sowie Freunde und Angehörige, die einen geliebten Menschen auf diesem Weg begleitet haben.
„Nana… der Tod trägt Pink“ (2013), das gemeinsam mit Barbara Stäcker entstand, erzählt von einer jungen Frau, die in der Krebserkrankung die Schönheit entdeckt und auch im Angesicht des Todes die Selbstbestimmung über ihr Schicksal in Händen behält. Das Buch schoß kurz nach Erscheinen in die SPIEGEL-Bestsellerliste. Nana wurde zum Vorbild, was viele auch auf ihrer Gedenkseite zum Ausdruck bringen.
„Jung. Schön. Krebs.“, kurz „JSK“(2014) genannt, gemeinsam mit Barbara Stäcker, führt Nanas Erbe fort. Durch die Gründung des Vereins Nana – Recover your smile e.V. trat schnell zu Tage, dass der Wunsch nach Schönheit und Selbstbewusstsein in einer Krebserkrankung für viele ein wichtiges Thema ist. Gerade junge Frauen teilen die gleichen Sorgen und Fragen zu Partnerschaft, Kinderwunsch, Körperbild und Sexualität. Das Buch, der Blog und ein beiliegendes Make-up Manual von Sandra Kader geben hierbei ermutigende Hilfestellung.
„Dick’n ‚Dünn“ (2007) ist eine Satire über den Diätenwahn, der unsere Gesellschaft befallen hat. Im Fokus steht, dass beim Abmühen um den Verlust der Pfunde gleichzeitige der Blick aufs Wesentliche verloren geht: Nämlich auf das, was uns Frauen wirklich ausmacht.
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